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Erfahrungsberichte

Patientenbericht Gerd Flint, 71 Jahre / November 2015 

 

Die letzte Anwendung war besonders eindrücklich: welche Labung an Körper, Seele, Geist. Ich komme ganz zu mir - keine ungewollten Gedanken attackieren mich, ich gebe mich den sanften Bewegungen in der Ruhe hin, erlebe das Schwerelose in der Bewegung - außen wie innen, von Außen nach Innen. Das labt den Körper, besänftigt die Seele und erleuchtet den Geist. Danach, beim Öffnen der Augen - noch ausschwebend im Wasser, erscheint die Welt in einem neuen Licht...

 

 

 

 

 

Patientenbericht Ute Klara Brandwein / September 2015 

 

Als mein Arzt Mandev Singh mir den Hinweis zu WATSU gegeben hat, wusste ich überhaupt nicht was das war. Auch meine kurze Recherche im Internet WATSU --> WasserShiatsu half mir nicht weiter, denn ich hatte auch mit Shiatsu keine Erfahrung. Trotzdem vereinbarte ich einen Termin bei Frau Nicole Andrae und war mehr als gespannt, was auf mich zukommt. Gut, Schwimmbäder kannte ich und da ich gerne schwimme, stellte dies kein Hindernis dar. 

 

Bald hatte ich meinen ersten Termin. Frau Andrae begrüßte mich und erklärte mir kurz das Vorgehen, dann war es für Sie wichtig zu erfahren wie es mir ging und ob ich aktuelle Beschwerden habe. Dann ging es ins Becken und ich wurde noch mit ein paar Schwimmhilfen unterstützt, so dass ich mich im Wasser schwerelos fühlte und dann konnte ich mich einfach “fallen lassen“ und musste nichts tun. Eine tolle Erfahrung. Durch die ruhige Begleitung von Frau Andrae konnte ich mich gut entspannen und der Stunde „folgen“.

 

Im Anschluss war noch ein kurzes Nachgespräch. Ja und dann war die Frage: Was hat sich verändert? Was habe ich gespürt? 

Nach dem 1. Mal spürte ich überwiegend die Entspannung – meine Gedanken waren ruhiger geworden und dies war auch bei den nächsten Malen der Fall. Aber es änderte sich immer mehr. Meine Wahrnehmung für meinen Körper änderte sich – plötzlich hatte ich nicht mehr meine Gedanken im Kopf, sondern konzentrierte mich auf die Wahrnehmung des Wassers auf meiner Haut und auf die Bewegung die mein Körper durch die „Anleitung“ vollzog. 

Im Anschluss versuchte ich auch mehr zu spüren, was sich in meinem Körper verändert hat – und das ist eine ganze Menge (nach wenigen Behandlungen): 

 

  • Ich fühle mich danach entspannt 

  • Körper, Geist und Seele waren im Einklang 

  • Aktuelle Beschwerden waren gelindert – oder ganz weg 

 

Ich hätte mir gewünscht viel früher von solch einer sanften Methode zu erfahren – bin aber glücklich überhaupt davon gehört zu haben. 

Ich hoffe, dass viele Menschen davon profitieren. 

 

 

 

 

 

Patientenbericht Schülerin, 19 Jahre / August 2015

 

Ich war zweimal stationär im Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke, das erste Mal 2010 und das zweite Mal im August 2015. Leider musste ich beim letzten Aufenthalt feststellen, dass die Nutzung des Therapieschwimmbeckens nicht mehr möglich ist, was sehr schade ist.

 

Zum einen ist das Element Wasser an sich sehr heilungsfördernd. Ich fühlte mich sehr frei und leicht und entwickelte ein anderes Körpergefühl. Zudem (besonders 2010, als mein Bein gelähmt war) ist im Wasser Bewegung möglich, wenn es im Trockenen nicht mehr geht.

 

2015 durfte ich auch WATSU kennen lernen. Dies ist, u.a. aufgrund des Fehlens eines Therapieschwimmbeckens, eine Seltenheit.

In der Stunde mit Nicole Andrae konnte ich mich einlassen, die Kontrolle abgeben und Vertrauen entwickeln – etwas, was mir sonst kaum möglich ist. Ich konnte vollkommen abschalten und in eine andere Welt eintauchen.

 

Die zwei Stunden, die ich erfahren durfte, waren sehr wirkungsvoll. Ich war deutlich ausgeglichener, der Nystagmus war weniger stark ausgeprägt und ich habe während der WATSU-Stunde angefangen, Verhaltensweisen zu ändern, die man später Stück für Stück auch „an Land“ umsetzen könnte.

 

 

 

 

 

Erfahrungsbericht von Marianne Mösle / Oktober 2011

 

Seelenmassage / Entspannen beim WasserShiatsu. 

 

Wie ein Herbstblatt in der Regenpfütze. Plötzlich weiß ich, wie sich das bunte Blatt im Wasser fühlt. Pudelwohl. Wasser ist Ursprung, Wasser spendet Leben, Wasser ist Reinigung. Wasser ist aber auch ganz banal nur Wasser, 35 Grad warm, im Bewegungsbad vom Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke, durch das ich gerade gezogen werde.  

 

Ich schwimme gern, aber ich gehöre überhaupt nicht zu denen, die leicht die Kontrolle abgeben. Und jetzt soll ich mich hier einfach ins Nasse legen und warten, was passiert. Voller Skepsis habe ich mich auf eine Schnupperstunde WasserShiatsu bei Nicole Andrae eingelassen. "Nichts tun, nur sein", lautet eine Zen-Weisheit, die die Grundlage des WasserShiatsu, kurz WATSU genannt, bildet. 

Manchmal ist "sein" schwieriger als "tun". Ich jedenfalls bin verkrampft und würde mich viel lieber selbst bewegen. "Es kann nichts passieren, leg Deinen Kopf ruhig ins Wasser", sagt Nicole, während sie mir zum "Aqua-relaxen" erst einmal ein flexibles Kissen unter mein Haupt bettet und Floats, eine Art Soft-Schwimmflügel, an die Beine schnallt. AquaRelax mit sogenannten Auftriebshilfen ist eine Vorstufe des WasserShiatsu und stimmt auf die Session ein. Nur widerstrebend lasse ich mich fallen, Ohren unter Wasser. Doch kaum beginnt Nicole mich in fließenden Bewegungen durchs Wasser zu ziehen, schließe ich meine Augen. 

 

Im Wasser ist der Körper schwerelos und komplizierte Bewegungen werden leicht. Das entlastet den Therapeuten ebenso wie denjenigen, der sich durchs Wasser treiben lässt. Schmerzpatienten, Menschen mit Spastiken und mit Morbus Parkinson oder einfach Menschen, die Entspannung suchen. Karla Caspers, die WasserShiatsu am Gemeinschaftskrankenhaus betreibt, entdeckte diese Form der Tiefenentspannung über einen Massagekurs in den USA. Anfang der 1990er Jahre ging sie bei dem amerikanischen Shiatsu-Lehrer, Harold Dull, in die Lehre. Er arbeitete damals an Techniken und Sequenzen, um die japanische Heilmethode der Zen-Massage ins körperwarme Wasser zu übertragen. 

 

Die gurgelnden Geräusche, mehr spüre ich sie, als dass ich sie höre. Ich nehme auch den  Widerstand des Wassers wahr, das an Haut und Körper entlang strömt. In rhythmischen Bewegungen, die sich meinem Atem anpassen, schwinge ich durchs Wasser und verliere jede Orientierung. Das ist keineswegs beängstigend, sondern beruhigend. Kreise, Spiralen, Wellen und Achten regen den Gleichgewichtssinn an und regulieren die kinästhetische Wahrnehmung, die Selbstwahrnehmung ebenso wie die Raumwahrnehmung. Es perlt und wogt, alles ist im Fluss, während die Therapeutin mit leichtem Fingerdruck, nichts anderes bedeutet Shiatsu, an den Meridianen entlang streicht; mit Dehnungen und Drehungen bringt sie die Lebensenergie zum Fließen. Dabei werden Blockaden gelöst und Beschwerden, wie chronische Kopfschmerzen, Schlafstörungen und Depressionen gemildert. 

 

Karla Caspers arbeitet vorwiegend mit Patienten, die an chronischen Schmerzen leiden. Parallel dazu untersucht sie in einer empirischen Studie die Wirksamkeit der aquatischen Körperarbeit. Aber auch reine Wellness-Klienten kommen auf ihre Kosten.  

 

Nachdem mir Nicole das Kissen unter meinem Kopf weggenommen und ihren Arm unter den Nacken gelegt hat, werden die Bögen und Schwünge größer. Mein Puls kommt zur Ruhe, die  Atmung wird tiefer, Muskulatur und Gefäße entspannen und plötzlich wird mir von den Füßen her sehr warm. Kribbelnd zieht die Wärme über Bauch und Rücken nach oben. Als ich nach einer Stunde wieder Boden unter den Füßen spüre, dauert es eine Weile, bis ich tief ausatme und aus meinen Tagträumen auftauche. Unruhe, und Stress sind verschwunden. Ein Gefühl, als ob ich schwebe, und ich bin mir ganz sicher: Wenn ich noch einmal zur Welt komme, dann bitte als Meeresalge im wasserdurchfluteten Gezeitentümpel. 

 

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